Das Tiroler Teihabegesetz trat am 1. Juli 2018 in Kraft.
Dokumentation: Mach mit! Es geht um uns!
(Summary in English: JSIRRI-homepage or Take part! It's abut us! - .pdf
Video des Landes Tirol: Legislatives Theater in Tirol auf Youtube
Gesetz: Tiroler Teilhabegesetz (THG)
Verwaltungspreis: homepage des Verwaltungspreises
Radiobeitrag auf FreiRad: Mach mit! Es geht um uns! (im Archiv von cba), ein Beitrag von Leonie Drechsel im Rahmen der Reihe "Brisant" der Grünen Bildungswerkstatt Tirol
„Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen sieht eine aktive Teilhabe in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens vor. Das bedeutet, dass sie auch an Entscheidungsprozessen mitwirken, die sie unmittelbar betreffen. Das Land Tirol kommt dieser Aufforderung daher auch im Gesetzwerdungsprozess nach“, so Soziallandesrätin Christine Baur. In einem breit angelegten, kreativen und innovativen Prozess wurden die Anliegen und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen, Lernschwierigkeiten und psychischen Krankheiten gesammelt, die in die Ausgestaltung der Novelle eingeflossen sind. „Mit dieser Methode der Partizipation übernimmt Tirol eine Vorreiterrolle: Menschen mit Behinderung bringen ihre Anliegen aktiv und selbstbestimmt in den Gesetzwerdungsprozess ein!“ (LRin Christine Baur)
Um möglichst viele Menschen mit Behinderungen zu erreichen, wurde bei den Aufführungen besonders auf Barrierefreiheit geachtet: Mithilfe von Schrift- und GebärdensprachdolmetscherInnen, Induktionsschleifen oder bildlicher Unterstützung für Menschen mit Lernschwierigkeiten wurde eine aktive Mitwirkung für alle ermöglicht.
Rückmeldungen:
"Die Aufführung hat mich sehr beeindruckt! Inklusion ist ein ständiger Prozess und es ist sehr hilfreich, wenn Probleme von Menschen mit Behinderung in Alltagssituationen, im Beruf oder bei Arztbesuchen sehr augenscheinlich dargestellt werden, um die eigene Handlungsweise zu hinterfragen!"
Mag. Reinhold Beer, Leiter der Abt. Unterstützung der beruflichen und gesellschaftlichen Inklusion von Menschen mit Behinderung/Sozialministeriumservice – Landesstelle Tirol
"Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer Professionalität! Ihre Arbeitsmethode hat mich sehr bewegt; wie weit sie sich auf Menschen einlassen (trauen und können), und sie diese dann auch behutsam in all ihrer Offenheit und Einschränkung weiterführen. Da steht nicht nur erlerntes Handwerk dahinter, sondern auch Mut und Persönlichkeit mit Liebe zum Menschen.
Für mich war es bestätigend, dass der Mensch nicht vom Geld - sprich den Förderbeiträgen - lebt. Natürlich sind diese unumgänglich und wichtig. Das Leben mit seiner Qualität kann jedoch jede/r Einzelne in der zwischenmenschlichen Beziehung entscheidend mitgestalten und heben. Darin liegt wohl viel Entwicklungspotential und auch Verantwortung aller." (Dr. Margaretha Hammerle, Ärztliche Leiterin Ambulatorium für Physiotherapie, Tiroler Gebietskrankenkasse)
"Ich bin vom Forumtheater sehr begeistert und sende ich Ihnen gerne diese Rückmeldung zu Ihrer weiteren Verwendung: Das Land Tirol erarbeitet ein neues Gesetz, das die Ansprüche von Menschen mit Behinderungen und die aus Landesmittel finanzierten Leistungen für Menschen mit Behinderungen regeln soll. Die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen in den Entstehungsprozess dieses neuen Gesetzes ist durch die UN-Behindertenrechtskonvention vorgegeben und wird vom Land Tirol ernst genommen.
Doch wie können die unterschiedlichen Menschen gut in diesen Prozess eingebunden werden?
Die vom Land Tirol gewählte Methode des Forumtheaters ermöglicht echte Partizipation! Durch diese Form der Auseinandersetzung können sich auch Menschen beteiligen, die nicht oder nur wenig über Lautsprache kommunizieren. Beim Theaterspielen kann auch über nonverbalen Ausdruck von Emotionen das Geschehen mitgestaltet werden, die Teilnehmer/innen beteiligen sich als ganze Personen und nicht nur auf einer ausschließlich kognitiven Ebene.
In diesem Sinne gratuliere ich dem Land Tirol für diesen Weg. Er zeigt auch, dass Menschen mit Behinderungen als Partner/innen in Prozessen ernst genommen werden.
Drei Jugendliche, die im Elisabethinum unterstützt werden, haben die Chance genutzt und mit viel Freude als Schauspielerinnen beim Forumtheater mitgemacht!
Ich selbst durfte gemeinsam mit drei Klassen unserer Schule und den Teilnehmer/innen unserer Berufsvorbereitung an einer Aufführung teilnehmen. Dabei konnte ich erleben, wie gut auch die Einbeziehung der Zuschauer/innen funktioniert hat.
Viele unserer Schüler/innen und jungen Erwachsenen haben sich im Verlauf der Aufführung gemeldet und ins Geschehen eingebracht. Sie konnten dabei authentisch zum Ausdruck bringen, was sie bewegt. Dabei wurde alles, was sie eingebracht haben, wichtig genommen. Diese Erfahrungen stärken Selbstbewusstsein und machen Mut! Ich kann dem Spielleiter, Herrn Armin Staffler, dazu nur gratulieren und danken! "
Mit lieben Grüßen, Klaus Springer
slw Elisabethinum
Leitung
"Vorweg möchten wir Herrn Staffler für die treffend aus dem Lebensfeld der KlientInnen aufgegriffen Szenarien und die feinfühlige Integration der anspruchsvollen und manchmal viele Interpretationen offen lassenden Wortmeldungen aus dem Publikum unseren Dank aussprechen.
Bei der Aufführung des Forumtheaters am 29.9.16 in Innsbruck hatten wir den Eindruck, dass es KlientInnen aus den sozialpsychiatrischen Einrichtungen sehr schwer gelingt sich aktiv einzubringen. Der Großteil der Beiträge aus dem Publikum kam von NutzerInnen aus dem Kreis der Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen und Sinnesbeeinträchtigungen. Aus den Rückmeldungen der KlientInnen und MitarbeiterInnen, insbesonders aus dem Bezirk Kitzbühel, wissen wir, dass es dort gut gelungen ist, die Anliegen und Bedürfnisse sozialpsychiatrischer KlientInnen zu artikulieren und zum Ausdruck zu bringen.
Wir wünschen uns, dass die Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Forumtheater in der neuen Gesetzgebung ihren Niederschlag finden."
mit freundlichen Grüßen,
für das PSP Team,
Leo Alber (Vorstandsmitglied im Psychosozialen Pflegedienst Tirol)